Mittwoch, 29. September 2010

Maximen I

Gewissen
Jeder Mensch muss nach seinem Gewissen handelt. Doch bedenke er wohl, wie es entstanden, wer und was es gebildet und wie sehr es sich am Absoluten orientiert. Denn korrupt ist die Welt und der Irrwege sind viele, so dass das reine, vom Schöpfer eingegebene Gewissen von mannigfaltigen Schichten überlagert ist, die nicht vom Höchsten, sondern von der Welt kommen.

Atheismus
Tief im Herzen ist der Atheist ein Mensch, der Gott hasst, der ein hohes Interesse an der Nichtexistenz Gottes hat. Doch das Spiel dieser Menschen geht nicht auf, denn Atheist zu sein ist wie einer, der einen Tipp im Lotto abgibt und eher glaubt zu gewinnen, als zu verlieren. Ein Narr ist einer, der solches denkt.

Wahrheit und Toleranz
Viel spricht man über das Spannungsverhältnis von Wahrheit und Toleranz und nur allzu oft ist der Geist geneigt, um der Verständigung Willen die Wahrheit zu verraten. Doch was ist wichtiger: Die Wahrheit, oder die Gemütlichkeit der Menschen untereinander? Man prüfe sich, damit man hier nicht die falsche Antwort gebe.

Freiheit und Sicherheit
Mancher möchte Freiheit und ist bereit alle Sicherheit dahin zu geben. Ein anderer gibt alle Freiheit her für ein Stückchen einer Sicherheit, die sich meist als bloßer Schein herausstelle. Doch wer das eine für das andere verkauft, ist beides nicht wert.

Gott und Mensch
Das Verhältnis von Gott zum Menschen kann verglichen werden mit jenem einer Dramenfigur zum Autor. Stellen uns folgendes Szenario vor: Woher weiß nun etwas „Faust“, im gleichnamigen Stück von Goethe, dass er eine Schöpfung des Dichterfürsten ist? Auf sich alleine gestellt bliebe der Schöpfer für Faust eine metaphysische Idee, doch durch die Offenbarung im Stück selbst, kann „Faust“ wissen, dass Goethe ihn schuf. So auch bei uns Menschen. Gott hat sich in der Schöpfung selbst offenbart. Es bleibt nur die Frage, ob wir dies glauben oder nicht.

Verstand und Sinne
Es wird oft so gesehen, dass die Welt nur durch den Verstand und die Sinne begriffen werden könne. Doch wer den Menschen als ganzes ernst nimmt, erkennt, dass der Mensch aus mehr besteht. Wer nur seinen Verstand und seine Sinne zur Verfügung hat und daraus sich eine Welt erklären möchte, der bleibt auf dem Holzweg. Das Wahre erweist sich ihm nicht. Doch nur die Demut kann einen Menschen davor bewahren die Materie für ein Ganzes zu halten.

Absolute Wahrheit
Es sei arrogant von absoluter Wahrheit zu sprechen und zu proklamieren man hätte sie erkannt. Doch greift dies zu kurz. Wer solches behauptet, stellt selbst eine absolute Wahrheitsbehauptung auf und wirft dem anderen vor, was er selbst gerade dabei ist zu tun. Wer absolute Wahrheit behauptet und damit Recht hat, der ist nicht arrogant, sondern macht lediglich eine Aussage über ein Faktum. Wer behauptet 2 und 2 sei 4 ist nicht arrogant, selbst, wenn keiner ihm zustimmen mag.

Einheitliche Erkenntnis
Wir sind noch nicht so weit, doch mag er Mensch vielleicht doch zu einem einheitlichen Erkenntnisakt gelangen, indem sich Denken, Fühlen und Wollen vereinen und die Welt sehen, wie sie ist, wo Herz, Hirn und Seele gemeinsam arbeiten und nicht sich wie unversöhnliche Feinde gegenüber treten.

Die entscheidende Frage
Was gibt es Wichtigeres, als die Frage nach dem Jenseits? Ein Narr, wer sein Suchen nur auf das Hier und Jetzt dieses kurzen Lebens richtet. Man lebt nur kurz, doch tot ist man länger. Wer möchte da nicht Vorsorge leisten in heißem Bemühen um das Ewige. Der Unverständige mag nur das Diesseits beachten, doch wer Weise ist, hat diese Schwelle schon lange hinter sich gelassen. (Freilich darf man nicht in ins andere Extrem verfallen und das hier und Jetzt außer Acht lassen!).

Stabilität im Leben
Manch einer glaubt das Geld sichere ihm das Leben. Doch wie es kommt, so vergeht es auch und keiner ist gefeit vor dem Verlust all seiner Habe. Ein andere glaubt Macht und soziale Verbindungen zu haben, die ihn vor Übel bewahren sollen. Doch auch hier versagt in der Not doch das vermeintliche Sicherheitsnetz. Ein anderer glaubt sich in einem sicheren Staat, der doch für ihn sorgen wird. Doch verfällt ein jeder Staat mit der Zeit und kein System vermag einem dauerhafte Sicherheit zu verschaffen. Dann gibt es noch den einen, der glaubt sein Wissen sichere ihm ein Auskommen. Was auch geschähe, er wisse schon sich zu helfen. Doch auch hier zeigt die Erfahrung, dass das Wissen versagt in Anbetracht der Stürme des Lebens und der Gebildete gerade so dumm ist, wie derjenige ohne Wissen. Endlich findet sich noch derjenige, der glaubt die Religion sichere ihm sein Leben, er ginge ja in die Kirche, höre Gottes Wort und sei so gerettet. Doch auch ihm muss gesagt werden „Freundchen nicht so schnell. Auch das vermag dir nicht als stabile Basis dienen. Denn was vermag ein von Menschen geschaffenes System?“ Am Ende gibt es nur ein einziges Fundament, das trägt und durch nichts Irdisches ins Wanken gebracht werden kann und das ist der wahre Glauben, der Glaube an den Heiland, der für uns am Kreuz gestorben ist, auf dass jeder, der an ihn glaubt nicht verloren gehe, sondern, das ewige Leben habe.